Am 01.07.2022 startet das Förderprojekt MID-EPIC-D. Unter der Leitung von Dr. Rebecca Roth (Institut für Medizinische Statistik und Bioinformatik (IMSB), Uniklinik Köln) und
PD Dr. Christoph Kowalski (Bereich Zertifizierung, Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)) wird sich ein Forscherteam in den nächsten drei Jahren mit der Beurteilung der klinischen Relevanz von Fragebogen-basierten Patientenangaben zu Symptomen und körperlichen Funktionseinschränkungen beim Prostatakarzinom befassen. Das Projekt wird in Kooperation mit Patientenvertretern – dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe – durchgeführt und baut auf die organisatorische und IT-Infrastruktur der PCO-Studie auf.
Um was geht es konkret? Die Überlebenschancen bei Prostatakrebs sind verglichen mit den meisten anderen Krebserkrankungen sehr gut. Häufig verbleiben aber körperliche Funktionseinschränkungen wie erektile Dysfunktion und Harninkontinenz noch nach der Behandlung. Zur Abbildung dieser Symptome und Funktionen in klinischen Studien hat sich mit dem EPIC-26 ein Fragebogen zur Erfassung von Patientenangaben (Patient-Reported Outcomes) etabliert. Die klinische Relevanz von Patient-Reported Outcomes kann mittels „minimalen bedeutsamen Unterschieden“ („Minimally Important Differences“ – MID) beschrieben werden. Damit kann beurteilt werden ob Unterschiede zwischen zwei Werten bedeutsam sind, also beispielsweise patientenindividuelle Veränderungen zwischen zwei Zeitpunkten. Diese MIDs liegen für den deutschen EPIC-26-Fragebogen jedoch nicht vor. Das ist im Versorgungsalltag ein Problem, denn es kann bislang nicht beurteilt werden ab wann Veränderungen so groß sind, dass eine Intervention in Betracht gezogen werden sollte.
OnkoZert ist bei diesem Projekt, wie bei der PCO-Studie, für die organisatorische und IT-Infrastruktur zuständig. Wir freuen uns, dass die PCO-Struktur für eine weitere spannende Forschungsfrage genutzt wird.